Klasse 9a1 auf den Spuren des Ersten Weltkriegs: Lehrreiche Exkursion nach Verdun

Kurz vor Praktikumsbeginn der Klasse 9a1 fand der Geschichtsunterricht des Schuljahres 2013/2014 einen gelungenen Abschluss mit einer Ganztagsexkursion nach Verdun. Am Donnerstag, dem 10. Juli, begab sich die Klasse gemeinsam mit Klassen- und Geschichtslehrer Herrn Hoster auf die Spuren des Ersten Weltkriegs. Durchgeführt wurde die historisch ausgerichtete Bildungsreise zum außerschulischen Lernort von der Stiftung Demokratie Saarland, für die Herr Jörg Jacoby die Exkursion leitete.

100 Jahre liegt der Beginn des Ersten Weltkrieges nun zurück, der aufgrund des runden Erinnerungs- und Gedenkjahres 2014 verstärkt in den Medien präsent ist. Mehr als 17 Millionen Menschen (davon ca. 7 Millionen Zivilisten) fanden im Ersten Weltkrieg ihren Tod, etwa 20 Millionen wurden verwundet. So lautet die schreckliche Bilanz des ersten “totalen Kriegs” der Menschheitsgeschichte. Synonym für die grausamen Materialschlachten und den Stellungskrieg ist die achtmonatige Schlacht von Verdun, die von Februar bis Dezember 1916 andauerte.
Dabei wurden Menschen von den Befehlshabern wie “Material” eingesetzt (mehr als 700.000 Tote und Verwundete!), die einen sinnlosen Tod auf den Schlachtfeldern fanden, auf denen massenweise neuartige Waffen und -technik wie Granaten, Giftgas und Maschinengewehre zum Einsatz kamen.

Es war also eine harte Kost, die die 22  Schüler sowie das Betreuerteam um Französischlehrerin Frau Schwingel, Frau Dreidemie (Lehramtsstudentin Geschichte), Herrn Hoster und Herrn Jacoby erwartete. Um 8 Uhr begann die Exkursion mit der Abreise von der Schlossmauer pünktlich und bereits auf der Fahrt wurden die Teilnehmer von Herrn Jacoby durch Filmsequenzen, weiteres Bild- und Kartenmaterial und einführende Informationen auf den Exkursionsort vorbereitet, den die Reisegruppe gegen 10:30 Uhr erreichte.

Der erste Programmpunkt war die Besichtigung des Fort Vaux, das nach längeren Kämpfen schließlich in die Hände der deutschen Angreifer fiel. Herr Jacoby führte die Exkursionsgruppe zu wichtigen Stellen im Fort, wie zum Beispiel der Lazarettstation, die für ganze sechs Verwundete ausgelegt war, informierte aber auch außerhalb der Festungsanlage über die Waffen- und Befestigungstechnik.

Weiter ging es danach zum Dorf Fleury-devant-Douaumont, das während der Kriegshandlungen sprichwörtlich dem Erdboden gleichgemacht wurde und an das heute nur noch Hinweistafeln erinnern, die an den Plätzen stehen, wo sich einst die Gebäude und die Straßen befanden. Sehr eindrucksvoll zeigte dieses Beispiel die schreckliche Zerstörungskraft des Krieges und auch die Auswirkungen auf das Leben der dortigen Bevölkerung auf.

Die beiden letzten Programmpunkte waren nach der Mittagspause das Fort Douaumont sowie der zentrale französische Gedenkort mit dem Nationalfriedhof, der ca. 13.000 gefallenen französischen Soldaten eine letzte Ruhestätte gibt, und dem Gebeinshaus l´Ossuaire, unter dem sich die Überreste von 130.000 Menschen befinden, deren Identität nicht geklärt werden konnte.

Immer wieder hatten die Schüler Gelegenheit, beim bestens informierten Exkursionsleiter Herrn Jacoby nachzufragen, der den Teilnehmern zudem viele Denkanstöße und kritische Anregungen gab.

Ein Dank gilt dem Busunternehmen der Firma Bur für die Bereitstellung von Bus und Fahrer, Frau Schwingel und Frau Dreidemie für ihre Mitreise und Unterstützung, den Schülern für ihre Teilnahme und ihr reges Interesse – sowie natürlich, allen voran und ganz besonders, Herrn Jörg Jacoby, der durch sein allumfassendes Wissen, sein anschauliches Erzählen und pädagogisches Geschick die Fahrt zu einer unvergesslichen Exkursion werden ließ.

Das affektive Lernziel der Wertschätzung des Friedens, aber auch das kritische Betrachten von Nationalismus und Militarismus (bis in die heutige Zeit) wurden neben der Vertiefung des Faktenwissens zum Ersten Weltkrieg sicher erreicht!

Vielen Dank!

 

Fotos: Jan-Luca Blaß

von Administrator, 10. Juli 2014
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